Auf dem Weg mit der Umwelt
Als vor 25 Jahren unser Boy bei uns einzog sind wir nicht nur auf den Hund gekommen. Nein, unsere Sichtweise auf die Natur, die Tiere und Pflanzen, veränderte sich gravieren. Als Landkinder kannten wir Masttierhaltung und intensiven Ackerbau aus der eigenen Familie. Nun wurde uns plötzlich klar, dass wir mit den Tieren leben müssen und wollen. Sie nicht als reine Nahrungsquelle sehen dürfen. Wir stellten nicht nur unsere Ernährung um. Wir schränkten den maßlosen Konsum ein und entwickelten ein Gespür für Überflüssiges und unsere eigenen Umweltsünden.
So ist es nicht verwunderlich, dass wir, als wir 2018 unser Hotel in der Heimat eröffneten, darauf achteten, dass auch unsere Hotelgäste davon profitieren. Denn es ist ein Mehrwert, wenn man sich um seine Umwelt und Mitlebewesen bemüht. Unsere Gäste bestätigen es fast täglich.
Es war für uns selbstverständlich, dass wir die veraltete, umweltschädliche Heizungsanlage ersetzen. So erhitzen wir nun unser warmes Wasser unabhängig von der Heizung mit Solartechnik und ganz nebenbei verhindern wir über den Pufferspeicher die Bakteriengefahr.
Unsere Lage allein im Wald macht es natürlich nicht einfach für die Versorger uns mit ausreichend Energie zu beliefern. So haben wir bis heute bedauerlicherweise keine Alternative zum Gas. Leider ist die Stromversorgung, wenn auch zu 100% aus regenerativere Quelle, bei uns sehr begrenzt. So dass wir für E-Auto-Ladesäule keine Genehmigung erhalten werden. Unsere Idee der eigenen Versorgung muss erst noch umgesetzt werden. Selbstverständlich ist also 100 % LED-Beleuchtung unser nahes Ziel. Und wer will schon nachts um 24 Uhr noch Außenbeleuchtung? Also gibt es für die Nacht-Gassirunde nur kurzes Licht durch Bewegungsmelder und die Heizung ist aus!
Aber wir können trotzdem unser Leben mit dem Wald bewusst und rücksichtsvoll einrichten.
Wir nutzen Baustoffe mehrmals oder suchen nach umweltfreundlichen Alternativen. Wir achten auf die Behausungen der Tier – denn sie waren zuerst hier. Dafür klauen sie uns dann die Erdbeeren und Kräuter…ach nein…vielmehr die unliebsamen Insekten wie Mücken und Pflanzenläuse.
Es macht nichts, wenn wir öfter die Fenster putzen müssen, weil die Schwalben zwischen den Gauben nisten. Genauso wie für andere Vögel bauen wir ihnen einfach noch ein paar Nistplätze auch an anderen Stellen. Wir stellen Wasserstellen auf und Lehmpfützen. Dafür helfen sie unter anderem unsere alte Kastanie am Leben zu erhalten.
Es freut uns wenn die Ringelnatter zwischen den Blumen Sonne tankt. Lassen wir das Unkraut eben einen Tag länger stehen und stören sie nicht. Und warum Unkraut! Das nutzen wir für unser Frühstück.
Wir haben ein wenig Gemüse, Obst und Kräuter für unser reichhaltiges Frühstück. Wir düngen mit eigenem Brennnesselsud, Mist von befreundeten Hühnern und pflanzen auf Erde aus unserem Kompost.
Unsere Zutaten für das Frühstück bekommen wir von Bauern aus der Umgebung mit tierfreundlicher Haltung und umweltschonenden Anbauweisen. Vieles davon hat ein Bio-Siegel, wobei darauf nicht unser Augenmerk liegt. Das Geschirr auf das wir servieren ist teilweise "Erbgut" :o), ist wunderschön und hat Charakter wie wir selbst…würde unsere Oma jetzt sagen.
Wenn es lange nicht regnet, dann haben wir längst Regenwasser in einer Zisterne aufgefangen und können so den Pflanzen und Tieren helfen.
Unsere Hotelgäste bringen sich ihr Shampoo und Waschmittel selber mit. Sie haben sich daran gewöhnt, dass wir keine Bettwäsche und Handtücher wechseln. Sie lieben es sogar, dass wir unsere Wäsche alleine waschen und sie auf der Wäscheleine im Wind weht. Trockner haben wir nur für Schlechtwettertage und damit sich Handtücher darin 5 Minuten zum weichwerden im Kreis drehen.
Eine Umfrage hat ergeben, dass unsere Gäste gut schlafen in den „alten“ Möbeln, die schweren Holzbetten und Schränke der vorherigen Hotelausstattung. Dabei verzichten wir nicht auf neuste Technik und haben nach und nach alte Fernseher mit neuen Smart-TVs ersetzt. In den Küchen gibt es keine umweltfeindlichen Kaffeekapseln sondern Filterkaffeemaschinen. Wir vermeiden Papier durch digitale Kommunikation und Verwaltung, auch wenn wir hier noch lange nicht so können wie wir wollen.
Reinigung bedeutet bei uns nicht für jeden Arbeitsgang eine andere Chemikalie. Wir finden Genauigkeit und Regelmäßigkeit sind mit natürlich Reinigungsmittel umweltverträglicher und in der Effizienz genauso gut.
Unsere Verbrenner-Autos sind für uns alternativlos, solange wir durch „Entsorgung“ dergleichen und Herstellung von E-Autos das Problem der Umweltschäden nur in andere Länder verlagern.
Und zum Schluss teilen wir gerne mit, dass wir seit 12 Jahren einen Gnadenhof unterstützen, der sich der Tiere annimmt, die „weggeworfen“ werden, weil sie alt, krank und teuer werden. Hier leben die Hunde und Katzen eng in einer Familie und man geht mit ihnen auch den letzten Weg.
Wir entdecken immer wieder kleine Dinge die wir verbessern können. Mit und für die Umwelt in der wir leben. Also sind wir immer auf dem Weg – denn der ist das Ziel.